Der Dogenpalast , auf ital. Palazzo Ducale, von Venedig ist ein Teil des monumentalen Komplexes des Markusplatzes. Und zugleich Hochburg der venezianischen Gotik. Für über tausend Jahre war hier der Sitz der Macht des Dogen und der Justiz; heute beherbergt dieses wunderbare Gebäude die Venezianischen Stadtmuseen. Der erste fürstliche Palast ging auf das 9.Jahrhundert zurück, als der Doge Angelo Partecipazio den Sitz der Verwaltung von der Malamocco-Insel ins Gebiet des heutigen Rialto verlegte. Wir haben keinerlei Angaben darüber, wie dieses Gebäude ausgesehen haben mag. Es erhob sich an der heutigen Stelle und war wahrscheinlich von einer Mauer und einem Kanal umgeben. Mit Wehrtürmen an den Ecken. Hier befanden sich „Büros“, Justizpalast, Gefängnis, Waffenschmiede und zugleich der Wohnsitz des Dogen.
Die heutige Form der Residenz kam mit der Zeit; nach mehreren Bränden und Pest-Epidemien während des 14.-15. Jahrhunderts. Der Dogenpalast ist das repräsentativste Beispiel der venezianischen Gotik, auch wenn er ständig umgebaut, verschönert oder restauriert geworden ist. Antonio da Ponte und Andrea Palladio als Architekten, Tizian und Veronese als Maler sind dafür eingeladen worden. Die Porta della Carta "Das Tor des Papiers" führt in den sehr eleganten Innenhof, erbaut im byzantinischen-Renaissance Stil im 16.-17.Jahrhundert. Hier befindet sich die "Treppe der Giganten" (ital. La Scala dei Giganti) von Antonio Rizzo, ein Symbol der Macht zu Wasser und zu Land der Republik.
Die beide Giganten in Form von kolossalen Statuen sind Werke von Jacopo Sansovino und stellen Mars und Neptun dar. Die beiden Statuen verkörpern die Allegorie in ihrer Gesamtheit für die venezianische Oberherrschaft über Land und Meer. Auf dieser Treppe, die auf die Etage der Loggia führt, fand die Krönungszeremonie der Dogen statt. Hier gibt es auch eine Reihe kleinerer Räume, die der Administration des Palastes, ein Teil des Archivs und der Zensorensaal mit magischen Gemälden von Tintoretto und des Gerichtes, führt zur Säufzerbrücke, gewidmet sind. Man gelangte über die Goldene Treppe zum Dogenappartement und anderen Sälen. Der Saal des Großen Rates ist der wichtigste Saal des Palastes gewesen. Er ist einer der größten Ratsäle Europas, mit einer Länge von 53 Metern, 25 Meter Breite und 12 Meter Innenhöhe: er musste ja über 1200 Personen fassen können, soviel waren die Mitglieder des Rates. Der Saal ist unter anderem von Veronese, Palma il Giovane und Tintoretto dekoriert worden.
An der Wand hinter dem goldenen Thron gibt es "Das Paradies" , welches damals das größte Oelgemälde der Welt war. Heute gilt es noch als zweitgrößtes. Ein Werk von Tintoretto Jacopo. Auf der zweiten Etage finden wir wieder Fresken von ihm, in dem "Saal der Vier Türen", "Sala delle Quattro Porte", erbaut von da Ponte und Palladio. Hier sind weitere Räume, wo sich das politische Leben Venedigs abspielte.